Samstag, 5. Februar 2011

MEIN WEG ZUM FREIDENKER

Manchmal vergesse ich die spirituelle Seite. Das macht eben meine Bodenverhaftung als Handwerker. Landwirten dürfte es genauso ergehen. Obwohl sie eigentlich die Natur mehr verstehen sollten. Und wenn man die Natur versteht dann bekommt man Ehrfurcht vor der Schöpfung. Inzwischen wissen auch die Physiker über ein übergeordnetes Bewusstsein bescheid. Nur die Biologen, die eigentlich noch näher an Gott gerückt sein sollten, entfernten sich am meisten von der Allmacht. Sie betrachten biologische Körperfunktionen als Maschinenwerk. Genauso geht es den Chirurgen. Sie behaupten, dass sie bei ihrer ganzen Auseinanderbastelei des menschlichen Körpers noch nie eine Seele entdeckt haben. Und Computerprogrammierer betrachten das Gehirn als eine Schaltstelle. Als einen binären Computer oder Rechenmaschine.  Nun denn...

Meine Ansicht von dem grossen Bewusstsein, oder auch einfach Gott genannt, ist simpel. Gott ist aufgebaut wie ein Mensch. Mit dem persönlichen Bewusstsein, dem Unterbewusstsein und einem Superbewusstsein. Wie ich es in Ermangelung von zutreffenderen Wörtern so nennen will. Nur das Unterbewusstsein Gottes teilt sich in seiner Schöpfung auf. Gott als Persönlichkeit spaltet sich nicht. GOTT IST EINHEIT IN DER VIELHEIT! Gottes Superbewusstsein ist für uns Menschen nicht erklärbar. Es ist etwas umfassendes und wir als seine unterbewussten Teile können dies nicht erklären und auch nicht erkennen.

Gott lässt uns allerdings nicht führungslos. Ab einem gewissen Alter schaltet sich das übergeordnete Gewissen ein. Vorher wird auch das anerzogene Gewissen angeleiert. Dann, schon bei der Geburt oder schon im Mutterleib, wirkt der Instinkt. Die führende Hand Gottes. Und ab dem Spielalter melden sich die Intuitionen begleitet von der anerlernten Fantasie. Denn Intuitionen kommen von innen. Fantasie wird von aussen angestachelt. Von seiner Umgebung und seiner Erziehung. Intuitionen sind göttlich und Fantasie ist ein menschlicher Schöpfungsvorgang. Und hier werden viele Fehler gemacht. Vor allem die Angst wird als Drohmittel eingesetzt und nimmt Besitz von der noch reinen Fantasie. Diese bleibt ein Leben lang eine innere Last wenn man nicht Freidenker wird. Sonst ist Versklavung sehr wahrscheinlich. Vor allen Dingen geistige Versklavung!

Stichwort Freidenker: Ich möchte kurz meinen Weg zum Freidenker beschreiben. Denn erlebte Dinge erklären manche Dinge umfassender und verständlicher als tausend Theorien.

Im Kindergarten wurden wir in die christliche Religion eingewiesen. Schon da kamen mir die Geschichten merkwürdig und widersprüchlich vor. Als ich einmal diesbezüglich fragte fuhr man mir übers Maul und sagte, dass ich das noch nicht verstehen würde. Dies genügte mir um abzuschalten. Aber als Heranwachsender machte ich mich über sämtliche Religionen her und habe dabei erfahren, dass man zwar aus den heiligen Büchern Gebrauchsanweisungen für ein anständiges Leben herauslesen kann, aber mit der Drohung, dass andere Religionen Irrlehren seien und man in die Hölle kommt wenn man diese sich einverleibt. Ich habe mir keine einzigste Religion einverleibt. Ich habe gelernt mich nach den drei göttlichen Mitteilungskanälen zu verhalten die da sind: Das Gewissen, der Instinkt und die Intuitionen! So bin ich wegen einer ignoranten Kindergärtnerin frei von den versauten Religionen geblieben.

Meine zweite Lektion in Sachen Freidenker habe ich in der ersten Klasse der Volksschule erhalten. Ich habe als Kind immer neben meinem Grossvater gesessen als er seine Morgenzeitung las. Ich war und bin noch immer sehr neugierig. Und mein Grossvater war geduldig und auch stolz mir das lesen beizubringen. Als ich in die Schule ging konnte ich so recht und schlecht von der Tafel ablesen und dies war scheinbar nicht erwünscht. Mein Lehrer hat mich übergangen. Und als ich mein erstes Schulzeugnis bekam war darin der Satz zu finden, "dass er sich Mühe geben soll um das Nächste Klassenziel zu erreichen". Ich fühlte mich wie wenn ich in pure Scheisse getreten wäre. Und ich habe mich so bemüht um dem Lehrstoff zu folgen. Aber man beachtete mich nicht. Ich war ein Störensfried. Ab diesem Zeitpunkt bildete ich mich selber und schlief mit offenen Augen beim Schulunterricht. Trotzdem hatte ich bis zum Schulabschluss immer ein durchschnittliches Zeugnis. Weil ich beim Naturkundeunterricht und Aufsatz mein Talent nicht unterdrücken konnte. Ich wurde dadurch Autodidakt und lernte beide Seiten der Münze des Wissens kennen. Das Verlogene und das unterdückte Wissen. Denn ich las viel und mein Grossvater, der zwei Weltkriege als Soldat mitmarschierte, war auch Freidenker.

Die Dritte Lektion bekam ich vom Elternhaus. Ich hatte die Schule satt! Ja, ich hasste sie sogar. Mein Grossvater hatte damals eine Bäckerei und dieses Handwerk hatte mir Spass gemacht. Ich habe als Kind und Heranwachsender viel und sehr gerne in der Backstube geholfen. Da kam meine Mutter auf die Idee mich in einen technischen Beruf ausbilden zu lassen. Und ich muss zugeben, dass ich damals sehr grosses Interesse an der Technik hatte. Aber allgemein und nicht speziell. Ich sollte Fernmeldemonteur (Telefoner) lernen. Damals etwas ganz spezielles. Nun, damals hat man noch nicht so widersprochen und ich habe mich gebeugt. Wieder habe ich meine Lehre halbschlafend mit Erfolg abgeschlossen. Und das war es dann auch. Ich habe diesen Beruf vielleicht drei Jahre ausgeübt. Danach begann meine Lehrzeit auf der Strasse. Und da habe ich das Leben von der Pike auf kennengelernt und auch Gottvertrauen gewonnen. Denn immer, nach einem besonderem Leidensdruck, kam die Rettung von "oben". Ich fühlte dies und liess mich willig führen.

Ich wurde also nicht als Freidenker geboren. Ich wurde hingeführt! Und so will ich diesen Post enden und den letzten Satz einfach in der Luft stehen lassen.

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