Donnerstag, 23. September 2010

DER PRIVATE GARTEN EDEN

DER PRIVATE GARTEN EDEN
Ich habe ein Gartengrundstück von einem Hektar zur Verfügung. Dies habe ich ummauert. Aber nicht wegen der Menschen, sondern wegen der Blattschneiderameisen, Hier im Herzen von Südamerika sind das die grösste Plage für einen angehenden Gärtner so wie ich es einer bin. Anstatt sich des Unkrauts anzunehmen gehen sie immer an die kultivierten Gewächse heran. Mit der Ummauerung kann ich die Blattschneiderameisen unter Kontrolle halten sonst würden sie von allen Seiten über meinen zukünftigen Garten herfallen und wirklich Nacht für Nacht großen Schaden anrichten.

Hinten werde ich das Grundstück mit einem Maschendrahtzaun abteilen um Hühner zu halten. Davor werde ich Gemüse und Früchte anpflanzen. Ein paar ausgewachsene Kokospalmen sind noch vorhanden, so dass ich Nüsse zur Verfügung habe. Diese Kokospalmen haben etwa haselnussgroße Früchte, die in großen Stauden reifen. Diese Nüsse sind von der Art und vom Geschmack her wie ihre großen Verwanden, die Südseepalmen. Diese kleinen Kokosnüsse gelten als Langlebigkeitsgarant. Und es ist tatsächlich so. Alle Einheimischen die sich täglich ein paar von den Nüssen genehmigen sind auch im Alter noch topfit und gesund. Trotz der allgemein ungesunden Ernährung. Vor allen Dingen mit Rindfleisch. Auch hier und dort wachsen schon Bananen in meinem GARTEN EDEN heran die ich als kleine Ableger gesetzt habe. Jetzt gehe ich ans einsähen von Futtermais für die Hühner und an die eigentlichen Gemüse- und früchteanpflanzung. Auch Blumen werde ich für das Auge zwischendurch aussähen.

Für jemand der sich weitgehend vegetarisch ernährt, so wie ich, ist ein Hektar Gartenland genug um satt zu werden. Besonders in diesem südländischen, fruchtbaren Land wo ich zu Hause bin. (Paraguay). Inzwischen haben sich Trampelpfade auf dem wild wuchernden Grundstück gebildet die ich etwas befestigen werde. Gerade, mit dem Lineal gezogene Wege und Beete wird man bei mir vergeblich suchen. Bei mir darf alles durcheinanderwachsen. Übrigens ein sinnvolles "System" um Schädlinge nicht überhandnehmen zu lassen. Auf einem Hektar findet man leicht die Tomaten, Gurken und sonstiges Gemüse und es ist schön mal hier und mal dort etwas abzupflücken und sich zu verköstigen. Ich werde auch die Permakultur beachten. Aber hier in Paraguay braucht man nicht so auf das Klima zu achten. Wenigstens nicht dort wo ich ansässig bin. (Nähe der Hauptstadt Asuncion).

Dies alles zeigt eigentlich schon den 4. Weg auf. Autarkie und Selbstverantwortung. Um eine Familie autark zu halten braucht es ein kleines angepasstes Häuschen wo jedem etwa 12 qm als überdachter Raum zur Verfügung steht. Ein Gartengrundstück von etwa ein, zwei Hektar und nur wenig Kleinvieh. Ein Vielzweckschuppen. Wasseranschluss oder noch besser einen Brunnen. Stromanschluss auf den man aber  als hartnäckiger Aussenseiter auch verzichten kann. Wasser ist natürlich wichtig. Zur Not kann man auch eine unterirdische Zisterne anlegen. Dies geht natürlich auch in einem Gartengrundstück in Deutschland. Da muss man sich aber dann mit einem kleinen Gartenhäuschen zufriedengeben oder eine andere Lösung finden. Aber auch in Deutschland ist ein eigener Garten Eden bei gutem Willen und Interesse zu realisieren.

Ich selbst bin Einzelgänger. Aber wenn jemand sich in Gemeinschaften wohlfühlt kann man auch eine lockere Genossenschaft gründen. Ohne Vereinsmeierei und Geldkassenunzucht. Unabhängigkeit ist der beste Weg um Streitereien zu vermeiden. Es geht auch ohne schriftlich festgesetzten Regeln. Bei dem 4. Weg bleibt auch die Politik im Abseits und für das nötige Kleingeld wird nur so viel gearbeitet, so dass es nicht in Sklaverei ausartet.
Schöpferische Betätigung und Gartenarbeit ist allem anderen vorzuziehen. Es braucht dabei nicht an dem Luxus einer Waschmaschine und sonstigen sinnvollen elektrischen- und motorangetriebenen Werkzeugen zu fehlen. Zurück zur Steinzeit ist nicht nötig um zufrieden zu leben. Handwerk und Kunst haben sich schon immer ergänzt. Ein schönes Gebiet um neu anzufangen und sich auch etwas hinzu zu verdienen. Wie gesagt, ist ein absoluter Bruch zu jeglicher Politik und religiöser Bevormundung vonnöten. Der 4. Weg ist eine individuelle Angelegenheit. Die durchaus in genossenschaftlichen, weitgehend freien Gemeinschaften gepflegt werden kann. Geld darf nur Mittel zum Zweck sein. Mehr auch nicht. Anstatt Geld für das  Alter zur Seite zu legen sollte man Heilkräuter anpflanzen und gesund leben. Krankenversicherung sind vielleicht noch für Unfälle zu empfehlen aber nicht zur Genesung von einem Zipperlein. Ich selbst bin schon über dreißig Jahre nicht versichert und fühle mich pudelwohl dabei. Chemie pumpe ich nicht in mich hinein. Das gesparte Geld langt mir dann für eine Verletzungsversorgung. Aber so oft wird man ja nicht verletzt. Krankheiten machen mir keine Angst. Die kann man aussitzen. Ruhe und Enthaltsamkeit im Essen ist schon immer das beste Heilmittel gewesen.

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