Donnerstag, 5. Mai 2011

PERMAKULTUR ALLGEMEIN

Ich habe mich jetzt einmal in Gedanken mit der Permakultur insgesamt beschäftigt. Alle meine Kenntnisse hervorgeholt und daraus die logischen Schlüsse gezogen die notwendig sind um dieses Thema zu beleuchten. Dabei habe ich absichtlich keine Quellennachforschungen betrieben. Nur so konnte ich frei meine Intuitionen dazu abrufen. Natürlich benütze ich auch meinen Verstand dazu und einige meiner Erinnerungen zu diesem Thema.

Zuerst zum System Sepp Holzer:
Der Sepp will mit seiner immensen Wühlerei Mikroklimen erschaffen. Er ist Spezialist um auch in Extremlagen verschiedene Nutzpflanzen anzubauen die an und für sich nicht geeignet sind um in diesen Extremlagen zu gedeihen. Er benützt Steine und Wasserteiche als Wärmespeicher. Er errichtet Hügelbeete die er mit Holz- und sonstigen biologischen Abfällen innen anreichert. So macht er die kargen Böden fruchtbar. Ergebnisse ohne weiteres erstaunlich und für Bergregionen sehr geeignet. Unter Umständen auch für tieferes Flachland. Jedoch...

Aufwand und Nutzen:
Von meinem paraguayischen Schwiegervater habe ich ein anderes System zur Bodendüngung kennengelernt ohne den Boden durchzuwühlen. Auch karge Böden die nichts mehr hergeben können so fruchtbar gemacht werden. Da das Klima in Paraguay keine Probleme macht braucht man auch keine strukturellen Mikroklimen erschaffen. Das heisst, man braucht den Boden nicht mit grossem Aufwand durchzuwühlen um Hügelbeete anzulegen. (Wasserspeicherung im nächsten Abschnitt). In seinem Garten gräbt mein Schwiegervater in gleichmässigen Abständen kleine Löcher wo er seine Küchenabfälle usw. eingräbt und danach wieder mit Erde abdeckt und dann feststampft. Nun, dieses Vorgehen kann man genauso auch im Grossen anwenden. Man macht halt im ein-meter-Abstand (Schrittabstand) spatentiefe Löcher im Durchmesser von einer Spatenbreite. (Leicht zu merken). Und darin gibt man genauso wie der Sepp biologische Abfälle wie Gras, kleine Holzreste und Küchenabfälle hinein und deckt danach gut zu und stampft die Erde fest.

Der Aufwand ist relativ klein und kann von jedem ohne Maschinen vorgenommen werden. Nach Regen ist der Boden weich und daher ist es zu diesem Zeitpunkt leicht die Löcher auszuheben. Der Garten von meinem Schwiegervater wurde wegen seiner Vielfalt und Fruchtbarkeit bewundert. Denn er lag mitten in der Stadt. Es ist ein uralter Indianertrick. Die Pflanzen suchen sich dann schon was sie brauchen, meinte er.

Wasserarmut in den Griff bekommen:
Oben ist die Lösung an und für sich schon enthalten. Bei der Lochdüngung wird sehr wenig Boden aufgerissen und kann daher nicht austrocknen. Besonders wenn man die Löcher gut mit Erde abdeckt und wieder kräftig feststampft. Der biologische Abfall darin speichert gleichzeitig Regenwasser wie ein Schwamm. Und daher ist das Pflügen an und für sich eine Dummheit. Besonders in trockenen Gebieten. Denn durch das Aufreissen des Bodens geht der Rest an Bodenfeuchtigkeit verloren und man kann das nur noch mit Giessen ausgleichen. Und das in trockenen Gebieten. Dümmer kann man es nicht mehr machen. In wasserreichen Gebieten spielt das weniger eine Rolle. Aber trotzdem, das ewige Giessen ist ein unnötiger Aufwand, mitunter Kapitalintensiv und offen gesagt lästig. Besonders beim Gemüseanbau wo sehr viel gegossen wird.

Es gibt in Indien eine Region wo ein neues System der Anpflanzung ausprobiert wurde. Man pflügt den Boden nicht mehr und macht nur kleine Löcher in die man die Samen hineingibt. Und so bleibt der Boden feucht weil ja die Wurzeln oft das benötigte Wasser von unten herholen. Und oben der feste Boden die Feuchtigkeit zurückhält.  Der Erfolg spricht Bände. Wenn man noch dazu die Lochdüngung hinzufügt ist die Bodenbearbeitung perfekt. Weil so eine Düngung viele Jahre vorhält und auch auf diese Weise, wie oben beschrieben, als Wasserspeicher nützlich ist.

Und dann habe ich noch eine Information wie man Schädlinge von der Aussaat fernhalten kann. Man mischt die Samen in einen Lehmbrei damit sie von einer schützenden Lehmschicht umgeben werden. Diese Schicht lässt man auf den Samen antrocknen und gibt die Samen dann in den Boden. (Ausprobieren)!

Man kann auch Dünger selbst herstellen, sogenannten Schwarzdünger. Bitte in meinem Partnerblock "Tipps und Tricks für ein autarkes Leben" nachsehen. Da gibt es Informationen dazu. Link in der rechten Spalte.

Die obigen Empfehlungen sind natürlich für Selbstversorger und Kleinbauern gedacht. Für riesige Monokulturen könnte man da natürlich auch Maschinen entwickeln die Lochdüngung auf effektive Weise ausführen könnten. Aber für diese Verbrecher und Gierheimer die nur an finanziellen Profit denken schreibe ich natürlich nicht. Die Ernährung der Erdenbürger kann auch durch Gartenkultur ohne weiteres abgesichert werden. Alles andere ist Lüge. Vorausgesetzt man denkt regional.

Es ist wohl klar, dass für jede Region ein angepasstes Bodenverbesserungsprinzip angewandt werden muss. Das Klima dabei spielt die Hauptrolle. Für Extremsituationen eignet sich Sepp Holzers System. Für mittleres Klima und welliges oder flaches Gebiet und auch für trockene Landstriche die Lochdüngung. Natürlich spielt es auch eine Rolle was man anpflanzen will. Aber da muss sich jeder selber das passende System aussuchen. Pflügen oder die Lochsaat. Eigene Kreativität und das Beobachten von kleinen Versuchsanpflanzungen kann dabei hilfreich sein. Man gewinnt viel intuitive Intelligenz dabei. Denn Intelligenz kann wachsen. So wie die Pflanzen auch. Alles ist ein Wachstumsprozess hin zu höherem, zu feinerem. Und das kann uns Hoffnung geben. Anpacken sollte man aber auch dabei. Von nichts kommt nichts!

P.S.  
Bitte den Kommentar von Bernd im Post: DER AGRAR REBELL vom 29. April 2011 beachten. Da gibt es auch weiterführende Links!

1 Kommentar:

  1. Hier auch ein guter Link kompakt und leicht verständlich erklärt:

    http://konsumpf.de/?p=11020

    AntwortenLöschen