Dienstag, 15. November 2011

KRÄMERLADENTRATSCH

Ja, ich lebe noch! Die letzten Tage war ich wirklich viel gefordert. Vor zwei Wochen habe ich meinen Krämerladen nach fast zwei Jahren Pause wieder eröffnet. Natürlich etwas moderner und grösser. Denn die Evolution muss ja zu ihrem Recht kommen. Er hat allerdings noch keine Regale zur Selbstbedienung. Daran habe ich kein Interesse! Warum? Weil mein Laden hier für die Leute in unserer landwirtschaftlichen Gegend (Gemüseanbaugebiet), so richtig angepasst ist und es so noch persönlicher zugeht. Er ist so richtig für meine Frau gemacht. (Bilder werden nachgeliefert da ich heute aus einer Laune heraus schreibe). Unsere Kinder sind ja inzwischen alle aus dem Haus. Und die Einnahmen aus dem Krämerladen sind dabei auch nicht zu verachten. Solange sich eben noch das Geldsystem auswirkt. Vergessen darf man auch nicht, dass wir zu Grosshandelspreisen unseren Lebensunterhalt bestreiten können.

Auch ohne einem Geldsystem, unter einem gib so wird dir gegeben-System, würde ein solcher kleiner Verteilerpunkt auf dem Land noch nützlich sein um sich lange Wege zu sparen. Denke ich wenigstens. Es kann ja auch ganz anders kommen mit unterirdischen Versorgungssystemen usw. Wenigstens in Ballungsgebieten. Wäre allerdings schade. Denn die menschlichen Verbindungen würden darunter leiden. Aber sicher sehe ich das zu schwarz. Denn die menschlichen Kontaktmöglichkeiten würden sich eben verlagern.

Wie die aufmerksamen Leser inzwischen wissen, ändere ich meine Aktivitäten und Prioritäten sehr oft. So bin ich eben. Und deshalb bin ich auch sehr vielseitig. Der Nachteil ist natürlich dabei, dass man auf diese Weise nur sehr langsam vorwärts kommt. Denn ein Ziel bleibt auf diese Weise verschwommen. Aber jetzt habe ich mich definitiv entschieden mich nur noch um mein Gerüstbauprojekt zu kümmern. Und wenn dabei etwas finanziell übrigbleibt werde ich ökonomische Häuser bauen und verkaufen und auch vermieten. Der Bedarf für einfache und billige Häuser hier in Paraguay ist sehr hoch und dringend. Weil hier noch kein Geburtenmangel herrscht. Der Staat kommt einfach nicht nach mit seinem Sozialbau. Es wird aber eigentlich viel getan. Aber eben nicht von der vermögenden Seite aus. Privaten Sozialbau, wie gemeinnützige Wohnbaugesellschaften, gibt es hier noch nicht.

Mit ca. 20 kleinen Häuschen zum vermieten könnte man schon ganz gut leben und jedes halbe Jahr ein weiteres Haus hinstellen. Und wenn dies einmal angeschoben wurde könnte man sogar vermögend werden. Durch den Multiplikationsfaktor. Das wäre auf jeden Fall sinnvoller als sein Geld in Gold anzulegen. Ich halte nicht viel von Gold als Sachwert. Er ist im höchsten Sinne unsozial. Das Geld muss fliessen. Und zwar von oben nach unten und nicht umgekehrt so wie es heute gehandhabt wird. Ohne Schmarotzertum könnte für alle genug da sein. Und für manche sogar ein Luxusleben wenn sie es denn nötig haben und genug kreativ und fleissig sind um herauszustechen. Dieser Luxus wäre dann verdient. Denn nicht alle haben ja Lust sich aufzurappeln und sind mit einer Grundversorgung zufrieden. Für die sie natürlich auch etwas tun sollten, solange sie gesund sind. So zwei Stunden am Tag bei fünf Tagen in der Woche. Je nach Entwicklungsstufe einer Gesellschaft. Irgendwann ist arbeiten sowieso nur noch eine freiwillige Leistung und kaum mehr notwendig. Dazu gibt es maschinelle Arbeitssklaven die von Elektronengehirnen gesteuert werden.

All diese Dinge könnten von vermögenden und sozial eingestellten Menschen verwirklicht werden, ohne dass ihnen etwas fehlen würde. Sie würden sogar reich werden und andere mitziehen. Denn irgendwer muss ja die Häuser mit seiner Hände Arbeit bauen und kann dabei auch gut leben. Bei entsprechendem Fleiss natürlich. Man sieht, dass es oft an der Ignoranz liegt, dass unsere Gesellschaft nicht vorwärtskommt. Alle legen ihr Geld auf der Börse an und es bringt so keinen Nutzen. Oft sogar Verluste für den Geldanleger. Sachwerte und nützlicher Aufbau für das Allgemeinwohl wäre da besser und menschlicher. Darüber wird viel zu wenig nachgedacht. Immer nur Gold und Börsenkurse und sonst nichts im Hirn. Was ist nur los in unserer Zeit? Wo bleibt die gesunde, erdverbundene Intelligenz?

1 Kommentar:

  1. schöne, neue Gedankengänge wieder hier vorzufinden.
    Die Welt könnte so oder ähnlich schön sein, wie hier zu lesen. Doch noch sind nicht die Maschinen die Arbeitssklaven, sondern die Menschen, die sich dem maschinellen Ablauf unterordnen müssen.
    Doch es könnte bald anders werden....
    http://www.sohannicyoga-koeln.de/Dokumente/Vom_Fische-_zum_Wassermannzeitalter.pdf

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